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Positionspapier der Open-Air-Festivals veröffentlicht

Hannover – Trotz ausgefeilter Konzepte und professioneller Vorarbeit der Veranstaltenden ist seitens der Behörden noch immer keine einheitliche Grundlage für die Durchführbarkeit von Festivals im Jahr 2021 ersichtlich. Die Arbeitsgruppe der niedersächsischen Open-Air-Festivals bringt dies auf den Punkt und regt zur gemeinsamen Lösungsfindung an. Niedersachsens Open-Air-Festivals fordern Planungssicherheit für die Saison 2021. 

Der Blick auf die Festivallandschaft in Niedersachsen offenbart unterschiedlichste Orte: Ob vor dem Deich, in der Heide, am Fluss oder auf dem Berg. Neben teils international bekannten Großveranstaltungen konnten sich in den letzten Jahren zunehmend viele kleinere und mittlere Festivals etablieren. Einige von ihnen haben bereits im vergangenen Jahr unter Beweis gestellt, dass die sichere Durchführung von Veranstaltungen möglich ist, wenn spezifische Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden. Dabei hat die Veranstaltungsbranche in den letzten Monaten Expertisen ausgebildet und Erfahrungswerte gesammelt. Diese sollten maßgeblich für die Entwicklung neuer Richtlinien, Verordnungen und Förderungen sein, die sicherstellen, dass es einen Open-Air-Festivalsommer 2021 geben kann.

“Die Zeit drängt!”, betont einer der Sprecher der Arbeitsgruppe der niedersächsischen Open-Air-Festivals Johannes Teller. “Üblicherweise erfordern die Planungen der Veranstaltungen bis zu einem Jahr Vorlauf. Die Erstellung des Programms, Absprachen mit Kunstschaffenden, Verträge mit Dienstleistenden oder auch Genehmigungen der Behörden sind dabei nur der Anfang. Zusammen mit den verantwortlichen Menschen aus Verwaltung und Politik benötigen wir dringend eine gemeinsame Strategie, um die Gestaltung der Festivalsaison möglich zu machen!”.

In Kooperation mit KlubNetz e.V. sammelt die Arbeitsgruppe im Positionspapier erste Vorschläge dazu. Am Beispiel anderer Bundesländer zeigt sich, wie eine enge, kooperative Zusammenarbeit zwischen Politik und Festivalveranstaltenden gelingen kann. So geht Mecklenburg-Vorpommern mit gutem Beispiel voran und schafft Planungssicherheit für die Festivalbranche. Das dortige Winter-Stabilisierungsprogramm für Wirtschaft und Arbeit beinhaltet Hilfen zur Absicherung von Musikfestivals mit überregionaler Bedeutung. Im Falle einer pandemiebedingten Absage erstattet das Land 95% der Sachausgaben für Konzeption, Planung, Organisation und Durchführung der Veranstaltung. Die Festivals wünschen, dass das Land Niedersachsen sich an dieser Vorgehensweise ein Beispiel nimmt und eigene Fördermodelle dieser Art entwickelt. 

Ein Festivalsommer kann nur gelingen, wenn jetzt gemeinsam angepackt wird!

Link: Positionspapier nds. Open-Air-Festivals – Stand: 04.02.2021